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Sonntag, 27. April 2014

Lifestyle: Farmarbeit und Spaziergänge

Unser Arbeitstag auf der “red nettle farm” begann am Freitag um 9 Uhr morgens, nachdem wir uns fertig gemacht und gefrühstückt haben. Es ist fast so, als würde man noch zu Hause sein, wenn man auf sich allein gestellt ist und alles selbstständig macht. Nach einer kurzen Einweisung und der Werkzeug-Vergabe startete ich damit einen Lorbeerbaum mit vielen toten Zweigen und Blättern zurückzuschneiden. Das war ein Spaß, da konnte ich mich wild austoben! ;) Emanuel hatte die Aufgabe Feuerholz in einer kleinen Holzhütte umzuschichten und die Hütte ein wenig zu reparieren. Denn diese war nach einem Erdbeben (die sind hier wohl recht häufig) ein wenig demoliert. Nach Ende der jeweiligen Aufgaben hat Rose uns jeweils eine neue Aufgabe verteilt: Emanuel musste einen bestimmten Platz mit Holzmulch füllen, während ich ein Beet für Pflanzen vorbereiten musste. Was sich bei mir so schön einfach anhört, war harte Arbeit, da ich unzählige kleine und große Steine und Unkraut von dem großen Beet mit einem Rechen zusammen und wegbekommen musste. Bei der Aufgabe konnte Emanuel dann auch noch helfen. Um halb 2 konnten wir dann schon etwas früher die Arbeit beenden (hier müssen wir 5 Stunden arbeiten).

Um 3 Uhr hat Rose uns dann mit dem Auto mit nach Duncan genommen, damit wir dort unseren “Internetkram” machen konnten. Hier gibt es in beinahe jedem Café und Restaurant kostenfreien W-Lan, sodass wir uns in das gemütliche “The Twisted Mug” setzen, einen günsigen Caramel Macchiato (von Rose gesponsort :) ) genießen und allerlei Dinge im Internet abklrären konnten. Unter anderem habe ich im Moment Schwierigkeiten mit meiner Kreditkarte, ich vermute, dass sie gesperrt ist (jaa, ich habe intelligenter Weise die Karte erst in Kanada ausprobiert...) und hoffe, dass ich das noch auf Vancouver Island geklärt bekomme.
Nachdem wir alles geschafft hatten, sind wir noch etwas durch Duncan spaziert und haben die Sonne genossen, die sich nach einem durchwachsenen Vormittag und Mittag blicken ließ. Um halb 7 haben wir dann den Bus von Duncan in Richtung der “red nettle farm” genommen. Busfahren auf Vancouver Island ist wirklich unkompliziert, da darf dich eine gewisse Bahngesellschaft in Deutschland gerne einige Scheiben von abschneiden! Man steigt einfach in den Bus ein, wirft seine 2 Dollar (umgerechnet ca. 1,40€) - für eine Fahrt von bis zu 2 Stunden und ca 35 Kilometer - in eine kleine Maschine am Eingang und kann den Fahrer bitten an einer Haltestelle oder einem Ort zu halten, der eigentlich nicht im Fahrplan vorgesehen ist. Wunderbar einfach und es hat geklappt :) So macht Busfahren Spaß.

Duncan....

Allerdings mussten wir dann trotz der außerplanmäßigen Haltestelle noch einiges bis zur Farm laufen, da sie so weit abgelegen ist. Wir haben die kleine einstündige Wanderung allerdings noch sehr genossen, das Wetter und die Aussicht waren dafür optimal! Nachdem ich versucht hatte zu duschen (das ist in dieser Cabin leider nicht so einfach, da es nur eine Badewanne mit begrenzt warmen Wasser und einen kleinen Eimer zum auffüllen und über den Körper kippen gibt), ging es dann schnell ins Bett. Die Arbeit hier ist doch etwas anstrengender, als bei Judy und Ross, aber das nehmen wir gerne für eine so schöne Unterkunft und diese tolle Lage und Umgebung in Kauf.


kleiner See in der Nähe der Bushaltestelle


kleiner See nahe der Bushaltestelle





Der neue Tag (Samstag der 26.04.) startete erneut wie der vorherige, nur dass uns diesmal Pat Einweisungen zum arbeiten gab, da Rose schon früh morgens zur Arbeit musste. Wir starteten damit Artischocken aus einem kleinen Gartenhaus in das gestrige vorbereitete Beet zu pflanzen. Also tiefe und große Löcher buddeln, mit Pferdemist-Kompost füllen, leichten Dünger untermischen, Pflanze eingraben, mit alter Erde bedecken und am Ende noch Holzmulch draufgeben. Fertig ist die eingepflanzte Artischocke ;)

Ich habe bei der Gelegenheit, ungeschickt wie ich bin, erstmal die kleinen Pflänzchen komplett fallen lassen, woraufhin sie ein wenig geknickt wirkten. Pat beruhigte mich auf Nachfrage allerdings und sagte, dass das sicher nicht so schlimm sei. Puh, nochmal Glück gehabt, ich Dusselchen!



gepflanzte Artischocken

 Die Arbeit, die darauf folgte, war anstrengend und echt nicht so der Hit: Emanuel musste am Rand eines Beetes mit großem Werkzeug Unkraut entfernen, während ich in einem anderen Beet zwischen den Planzen Unkraut rauszupfen durfte. Das war eine schreckliche Fisselsarbeit und das ganze ist zeimlich deprimierend, wenn man am Ende kaum einen Unterschied bemerkt...
Nach etwas mehr als 5 Stunden, und nachdem Emanuel mit seinem Teil der Arbeit fertig war (mein Teil würde für die ganze Woche reichen, dementsprechend bin ich nicht allzu weit gekommen), haben wir dann selbstständig mit der Gartenarbeit aufgehört, da auch Pat inzwischen zur Arbeit gefahren war.

Nach einem ruhigen und entspannten - um nicht zu sagen faulen - frühen Nachmittag, wollten wir dann aber doch die freie Zeit noch dafür nutzen in die entgegengesetzte Richtung vom Lake Cowichan zu gehen. Dort sollte nach ca. 4 Kilometern eine sehenswerte Schlucht - der Mary Canyon - auftauchen. Trotz immer wieder einsetzendem leichten Regen war die kleine Wanderung sehr schön, da wir uns für den kleinen Pfad direkt am großen Cowichan River entschieden. Dadurch wurde die Strecke zwar beinahe 3 mal so lang, da der Fluss und damit der Pfad einige Kurven hat, aber das war für uns kein Problem. Hier muss man alles etwas größer denken, selbst die kleinen Spaziergänge oder kurzen Wege zur Bushaltestelle sind wesentlich länger, als zu Hause.

Leider war der Weg sehr schlecht ausgezeichnet bzw es folgten keine Informations-Schilder oder Wegweiser, sodass wir irgendwann an einer großen Brücke ankamen und nicht wussten, ob dies schon der Aussichtspunkt sein sollte, oder wir eventuell schon an der Schlucht vorbeigegangen waren. Schließlich waren wir schon sehr lange unterwegs gewesen. Im Nachhinein stellte sich heraus, dass wir nur noch ein kurzes Stück hätten weiter gehen müssen, um an die richtige Stelle zu gelagen und wir deshalb mehr oder weniger umsonst losgegangen waren. Aber ich denke, wir werden die nächsten Tage nochmal Zeit haben wirklich dorthin zu gelangen, evtl diesmal dann mit Fahrräderm und auf der wesentlich kürzeren Strecke über den Canadian Trail. Und für den Schönen Weg am Fluss entlang hatte es sich sowieso allemal gelohnt!


Cowichan River


neuer Baumwuchs aus abgeholztem Baumstamm

 
kleine Brücke kurz vor dem Mary Canyon


 Auch die Skutz Falls, die fast direkt an der Farm sind, haben wir uns auf dem Weg angeguckt. Zwar war es nicht so spektakulär, wie wir es erwartet hatten, aber schön war dieser Abschnitt des Flusses trotzdem :)







Die Skutz Falls mit Fisch - Gängen aus Beton


Jetzt ist es Schlafenszeit und ich bin ein wenig traurig über den starken Regen, der draußen wütet. Morgen ist unser freier Tag und den wollen wir am liebsten komplett und mit Sonner ausnutzen.... Mal sehen, was uns der freie Sonn-Tag zu bieten hat ;)

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