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Samstag, 3. Mai 2014

Willkommen auf der Kindwood Farm!

Und wieder geht es etwas südlicher, immernoch auf Vancouver Island, dieser wunderschönen Insel westlich von Vancouver. Diesesmal sind wir in den Highlands bei Langford, ca. 20 Kilometer nördlich von Victoria. Erneut ist diese Farm etwas abgeschieden, aber wunderschön gelegen. Das Grundstück ist riesg und beinhaltet ein großes Stück Wald, mehrere Häuser und Cabins und einen großen See. In einem dieser Hütten, direkt am See, dürfen wir wohnen :) Die Cabin ist wesentlich kleiner als unsere letzte und ein Badezimmer gibt es nicht (das benutzen wir vom Haupthaus mit), aber es ist total schön und wir freuen uns jetzt schon auf die 2 Wochen hier. Ein wenig Höhenangst kann man allerdings schon bekommen, da unser Schlafplatz in einem integrierten Loft ganz am Dach ist und es kein richtiges Geländer gibt... Hoffentlich fällt keiner runter!


unsere kleine Cabin


Wer will, kann anstatt der Toilette im Haupthaus auch eine kleine Toiletten-Hütte im Wald, neben unserer Cabin benutzen. Das ganze ist mir mehr als suspekt, weniger die Tatsache des Plumpsklos an sich, sondern mehr die Tür, die sowohl unten, als auch oben abgeschnitten ist. Sodass jemand, der sich aus irgendeinem Grund vor die Hütte stellen würde, wahrscheinlich einfach reingucken könnte! Und Seamus, der Farmhund, scheint sehr neugierig zu sein und überall sein Näschen reinzustecken, wo man sich gerade rumtreibt ;)


Plumpsklo - Hütte


... und von vorne ;)


Seamus

Auf der Farm, also im Haupthaus selbst, leben Libby und Scott mit ihrem 15jährigen Sohn Alec und ihrer 20jährigen Tochter Rachel, die wiederum einen 8 Monate alten Sohn mit ihrem Freund hat. Dazu lebt Scotts Mutter mit ihrem kleinen Hund in dem Haus. Der Farmhund von Libby und Scott, Seamus (Shame - Moss gesprochen), ist ein wirklich liebenswürdiger Hund, der zu jedem direkt Vertrauen hat. Auf dem Grundstück wohnt in einem der anderen Häuser weiter weg Libbys Schwester und in wiederum einem anderen Libbys Onkel. Dazu wohnt nahe der Gärten eine kleine Familie mit 2 Kindern. Also jede Menge Leute und trotzdem sehr wenig besiedelt hier, aufgrund der großen Fläche ;)

Auf der Farm leben einige Hühner (von denen wir die Eier für unser Frühstück bekommen), 4 Kühe (die aber noch relativ jung sind, weswegen die Milch von einer der Nachbarfarmen kommt), die 2 schon erwähnten Hunde, eine Katze und jede Menge Fische im See.

Und jetzt dürfen wir uns für 2 ganze Wochen zu dieser großen Familie zählen, die uns sehr nett und offen willkommen geheißen hat.



Am Donnerstag Morgen (01.05.) ging es also nach dem Hausputz und einem schnellen Frühstück weg von der Red Nettle Farm und los zur Kindwood Farm. Pat, die einen ihrer kleinen Hunde zum Tierarzt bringen musste (keine Sorge, die kleine musste nur geimpft werden ;) ), hat uns mit nach Duncan genommen, von wo aus wir um kurz vor 10 den Greyhound Bus nach Langford nahmen. Diese Greyhound Busse sind sehr bekannt und irgendwie ein Teil der gesamten Kultur in Nordamerika. Jeder, dem wir erzählt haben, dass wir mit Bussen fahren, hat nach dem Greyhound Bus gefragt und in jedem Buch und jedem Film scheint dieses Busuternehmen aufzutauchen. Allerdings war das ganze sehr unspektakulär und der Bus wirkte wie jeder andere Reisebus auch...

In Langford angekommen, holte uns Libby mit dem Farm - Truck ab und wir fuhren kurz noch ein wenig für unsere Frühstücke und Mittagessen einkaufen, die wir alleine essen werden. Die Abendessen werden wir gemeinsam mit der Familie haben. Auf der Farm angekommen hieß es dann als erstes Sachen verstauen und Gelende und Gegend erklären. Wir haben dann ausnahmsweise mit Libby Mittag gegessen, bevor sie uns noch den Garten und die Grünflächen gezeigt hat und wir unsere einzige Arbeit für heute erledigten:
Holz vom Holzhaus, wo es getrocknet wird, zum Haupthaus bringen.

Danach hatten wir frei und haben dieses schöne - beinahe Sommer - Wetter genutzt, um einen Trail zu erkunden, der auf einen Hügel führt, von dem man eine grandiose Aussicht auf das Tal hat. Es war wirklich wunderschön! Die Frühlingsblumen fangen an zu blühen, die Luft ist warm und die Adler und Geier fliegen über die Wälder. In der Ferne kann man auf einen Arm des Ozeans blicken und auf die Berge der USA. Ein grandioser Ausblick bei tollem Wetter, was will man mehr?!


wunderschöner Ausblick von der Spitze des "Lone Tree Hill's"


einer von vielen Geiern, die dort rumfliegen


noch ein schöner Ausblick :)


Und das ganze ist nur ca. Eine halbe Stunde Fußweg von der Farm entfernt. In der nächsten Zeit wollen wir auf jeden Fall die anderen Trails, Wege und Berge erkunden. Übrigens ist Seamus mit auf unsere Mini-Wanderung gekommen. Er ist brav bei uns geblieben und ist auch ohne Leine mit uns gegangen, als wäre wir seine Herrchen... Seltsamer Hund!

Jetzt nutze ich die 2 (inzwischen nur noch eine) Stunden vor dem gemeinsamen Abendessen, um einen neuen Eintrag in meinem Blog zu verfassen. (Da wir hier leider wieder kein Internet haben, wird es auch hier wohl nur unregelmäßig Neuigkeiten geben.)

Das Wetter ist nach wie vor wunderbar, wir sitzen mit kurzen Klamotten auf der Veranda der Cabin mit Blick auf dem See und sind wieder einmal glücklich, dass wir es so gut getroffen haben! Auch unsere Arbeitszeiten scheinen mehr als fair: 4 1/2 Stunden ab 9 (oder wenn der Tag so warm werden soll ab 8) und davon zwischendrin eine halbe Stunde Pause.

Auf eine - erneute - tolle Zeit auf Vancouver Island! :)



P.S.: Was ich ja noch gar nicht geschrieben habe ist, wie ich mit der Sprache hier zurecht komme. Natürlich kann ich aus der Schule noch einiges, auch wenn ich nie die beste Englisch - Schülerin war ;)
Zu verstehen, was mir jemand sagt, ist für mich gar kein Problem, bis auf ein paar Eigennamen (z.B. Pflanzennamen, die sich schlecht ableiten lassen und die ich nicht erkenne) kann ich mir alles übersetzen. Glücklicher Weise sprechen die Kanadier - zumindest die, mit denen ich gesprochen habe - erstaunlich langsam und sehr verständlich.

Das Sprechen ist da für mich schon etwas schwieriger. Ich habe sogar das Gefühl, dass ich je länger ich hier bin mehr Wörter vergesse, als ich lerne - sehr seltsam! Natürlich kann ich mich genug ausdrücken, dass mich die Leute verstehen und bisher hatte ich noch keine Schwierigkeiten, dass jemand nicht weiß, was ich meine ;) Und bisher haben wir auch eher Komplimente bekommen, wenn wir uns für unser mangelhaftes Englisch entschuldigt haben, als das uns jemand gesagt hat, wir würden Fehler machen.

Aber trotzdem ist es mir manchmal peinlich, wenn ich bestimmte Sätze nicht richtig bilden kann, mir manche (sogar einfache) Worte nicht einfallen, oder ich schlicht eine grauenhafte Aussprache habe (das merke ich dann auch selber, aber es korrekt auszusprechen ist für mich nicht immer so einfach ;) ).
Solange ich die Menschen um mich herum verstehe und ich deutlich machen kann, was ich sagen möchte, will ich mich auch gar nicht beschweren. Troztdem würde ich mich freuen, wenn ich durch meinem Kanada - Aufenthalt mein Englisch ein wenig verbessern könnte! :) Das heißt für Emanuel und mich vor allem, dass wir versuchen uns größtenteils auch zu zweit auf englisch zu unterhalten, so lächerlich es manchmal auf mich wirkt und so anstrengend es auch sein kann...

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