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Montag, 14. Juli 2014

Zu viel Zeit und der Aufbruch ins Unbekannte

Am Freitag, den 11.07. war auch schon der letzte Tag unserer Zeit in Calgary angebrochen.
Nachdem wir gepackt und ausgecheckt hatten, konnten wir schonmal unser Gepäck an der Busstation verstauen, wo wir erst in der Nacht weiterfahren würden.

Ab mittags hatten wir also fast 12 Stunden Zeit und nichts besonderes vor.
Also schauten wir uns einen anderen Teil von Calgary und Downtown an, gingen ein wenig shoppen, entspannten nocheinmal im Park (und beobachteten Enten und Wildgänse) und liefen planlos durch die Stadt.


Dekorative Brücke...


Hochhaus und schönes Wetter

 
interessante Spiegelung


die Stadt von "oben"








Enten und Wildgänse im Park


Am späten Abend ging es dann wieder zur Busstation, von wo es um halb 1 weiterging: zuerst nach Edmonton und von da aus Richtung Osten nach Saskatoon - in die weite Prärie.

Dort sollten wir am nächsten Mittag ankommen. Für die nächsten zwei Wochen geht es für uns dann wieder auf eine neue Farm.

Der Bus hatte wieder Internet und Steckdosen zu bieten und diesmal auch genug Platz. (Dafür aber ein kleines AK, dass zum Glück irgendwann zu schreien aufhörte...)
Die erste Zeit vertrieben wir uns mit ein wenig surfen und schreiben, bevor wir versuchten etwas zu schlafen. Geklappt hatte das allerdings nicht so sehr, es lief auf ca. 2-3 Stunden Schlaf raus.
Einen Umstieg hatten wir wieder in Edmonton, von wo aus wir weiter nach Saskatoon fahren würden. Ich freute mich schon sehr darauf endlich anzukommen und auf die nächste - hoffentlich gute Nacht!

Cowboys, Kirmes und Rodeo

Heute (10.07.) war der große Tag gekommen, der den spannendsten Teil unserer Besichtigung Calgary's ausmachte - wir gingen auf die Stampede.
Am späten Vormittag kamen wir auf das Gelände (der Olympia Platz) und machten uns erstmal einen Überblick.

Um 1 Uhr gingen wir dann zu einem extra Event: dem Rodeo. Das Ganze dauerte ca. 3 Stunden und ich war schwer begeistert.
Wobei ich einige der Wettkämpfe ein bisschen zweifelhaft fand - das Bullenwrestling und die Kalbjagt. Für mich grenzt das schon an sinnloser Tierquälerei. Aber es gehört zu dieser Tradition und Kultur dazu und es war zumindest interessant sowas mal zu sehen und zu erleben.
Ich hatte nicht erwartet, dass es so lang, vielfältig und sehenswert sein würde.






Das Zuschauergebäude für das Rodeo


Calgary Stampede (CS)


Pferdeparade - Mühle





Rodeo!


Kalbjagt




Bullenrodeo


Den Rest des Nachmittages und Abends verbrachten wir dann zunächst damit über das Gelände zu gehen, die verschiedenen Teile anzuschauen und eine Akrobaten Show zu sehen. Und am späten Abend gab es dann auch noch ein kleines Feuerwerk.



Kirmes auf der Stampede


Ich muss sagen, dass ich von der Stampede an sich relativ enttäuscht war. Ein großer Teil macht eine einfache Kirmes aus, die sehr großflächig, aber nicht besser als jede Rheinbacher oder Euskirchener Kirmes ist.
Ich hatte mir einen viel größeren "Wilden Westen"-/Cowboy-Bezug vorgestellt. Einzig ein paar der Ausstellungen hatten etwas damit zu tun (z.B. Hufschmiede und breit gefächerte Agrikultur).
Auch auf dem ganzen Platz gab es wenig Dekoration, die auf das Thema schließen lassen könnte und einzig die Besucher, die passend gekleidet waren, haben darauf hingedeutet.
Im Endeffekt kann ich also sagen, dass ich es interessant und schön fand, die Stampede mitbekommen zu haben und das Rodeo sehr genossen habe. Allerdings auch nicht so begeistert von der Stampede war und bin, wie ich es erwartet hätte.

Eine neue Stadt

Mittwoch, 09.07., 6:15 - Ankunft in Calgary.
 Nachdem wir uns orientiert hatten und nach Downtown gefahren waren, mussten wir nur noch ein wenig Zeit überbrücken, bis wir zumindest unser schweres Gepäck zu unserer neuen Unterkunft bringen konnten.

Nachdem wir das getan hatten, verbrachten wir den Vormittag und Mittag in der Stadt. Vieles erinnerte uns an Vancouver - viele Menschen, Skyline, ein Park, ...


Brücke zum Park mitten in der Stadt





Blick auf die Skyline vom Park aus





Wir hatten ohne es (zu Anfang) zu wissen einen super Zeipunkt für unseren Aufenthalt in Calgary ausgesucht: Vom 7. - 13.7. findet die jährliche Stampede statt - ein Cowboyfest, dass die Hälfte der Population veranlasst mit Cowboystiefeln, - Hut, Jeans und Hemd rumzulaufen. Zusätzlich findet man in der ganzen Stadt passende Dekoration (z.B. Heuballen).





Einer unserer Host sagte uns, die Stampede sei eine Art Cowboy-Oktoberfest und eine ganz große Sache in und für die Stadt.
Für unseren nächsten Tag planten wir auf die Stampede zu gehen - wir waren sehr gespannt!
Für heute reichte uns allerdings ein Spaziergang durch die Stadt, die Besichtigung des Parks und ein kleiner Einkauf für die nächsten Tage.
Wir waren nach der langen Busfahrt nach wie vor erschöpft und freuten uns über einen ruhigen Tag.

Eine lange Busfahrt

Was für ein Tag! (Dienstag, 08.07.) Wenn man den ganzen Tag im Bus sitzt, und die Aussicht immer monotoner wird, freut man sich über jede Pause, jede Möglichkeit auszusteigen und jede besondere Sichtung.
Was hab ich mich gefreut, als ich eine Elchkuh und einen Schwarzbären am Straßenrand gesehen habe!

Gegen 6 Uhr morgens hatten wir dann in Fort Nelson eine längere Pause und genug Zeit um ein kleines Frühstück zu uns zu nehmen - es war schon hell und warm und wir genossen die Zeit an der frischen Luft mit einem Kaffee und Donuts ;)



Frühstück in Fort Nelson


Je weiter es nach Süden ging, desto voller wurde der Bus und desto unkomfortabler wurde es auch.
Unseren ersten Umtieg hatten wir in Dawson Creek, Britisch Columbia. Der Bus hatte dieses mal Internet und Steckdosen und dort haben wir auch von dem grandiosen historischen Fußballspiel der Deutschen gelesen! Unser Plan, die zweite Halbzeit dann im Bus zu gucken hatte auch beinahe geklappt: Die letzten 5 MInuten mit dem brasilianischen Gegentör war uns vergönnt...
Naja, es geht ja auch ohne Fußball und gefreut haben wir uns auch ohne das ganze Spiel gesehen zu haben ;)

Nachts kamen wir dann in Edmonton an, wo wir bis zu unserem nächsten Umstieg noch etwas Zeit hatten und uns die Zeit mit einem kleinen Spaziergang durch die Stadt vertrieben.



´


Von Edmonton zu unserem Zielort Calgary konnten wir dann wieder etwas mehr schlafen und mehr Platz hatten wir zum Glück auch wieder.

Im Großen und Ganzen war die Busfahrt auf jeden Fall sehr anstrengend und wir waren froh irgendwann in Calgary angekommen zu sein!

Halbzeit!

Heute ist es soweit, die Hälfte unserer Reise ist vorbei. Nach 85 Tagen, ca. 3900 Kilometern, toller Erlebnisse, wunderschöner Natur, großartiger Vielfalt, neuer Erfahrungen und neuen Bekannt- und Freundschaften können wir im großen und Ganzen auf eine unvergessliche und außergewöhnlich tolle Zeit zurückblicken.
Einen großen Dank an dieser Stelle an (meine) Familie und Freunde, die mich trotz großer Entfernung auf dem Laufenden halten, mir Grüße senden und dieses Abenteuer mitverfolgen! Es freut mich immer wieder aufs Neue von euch allen zu hören und weiß jede Nachricht zu schätzen. Es tut gut zu wissen, dass ihr mich nicht vergesst, nur weil ich hier bin :)
Und auch, wenn mich immer wieder ein wenig Heimweh plagt, genieße ich die Zeit hier total.




Aber jetzt zurück zu der täglichen Berichterstattung ;)

Unsere Reise durch Kanada geht weiter! Nach mehr als einem Monat im wunderschönen Yukon geht es heute Abend (Montag, 07.07.) mit dem Bus weiter  - nach Calgary, ca. 2200 Kilometer Richtung Süden. Aber bevor wir diese lange Busfahrt antreten würden, verbrachten wir einen letzten Tag in Whitehorse. Nach einem gemütlichen Frühstück besichtigten wir die SS Klondike, einem der letzten verbliebenen Schaufelraddampfer aus der Zeit des Goldrausches.


Die SS Klondike


Frachtgut





Essensraum der 1. Klasse


Schaufelrad










Danach hatten wir noch genug Zeit ein paar Einkäufe für die Busfahrt zu erledigen, bevor unsere 35-stündige Busfahrt starten würde. Die Fahrt startete gut, es gab genug Platz (da in dem großen Reisebus nur 10 Passagiere mitfuhren) und Stops (mal kürzer und mal länger) und wir hatten uns gut mit Essen und Trinken versorgt.

Abends konnten wir auch einen wunderschönen Sonnenuntergang vom Bus aus bestaunen, der irgendwann wie ein Walsbrand über den Bäumen aussah. Sehr gefreut haben wir uns auch über ein WIedersehen: Das erste Stück der Strecke war identisch mit unserem letzten Teil unserer Truck Camper Tour (der Teil auf dem Alaska Highway), wo wir kurz nach der Grenze in den Yukon unsere Namen mit Steinen gelegt hatten - und eben diese waren immer noch da! :) (Ich hätte damit gerechnet, dass die Steine, die wir nur locker auf den Hügel gelegt hatten spätestens beim nächsten Regen runterrollen würden...)



Greyhound-Symbol

Sonnenuntergang


Ein längerer Stop in Watson Lake brachte uns die Möglichkeit den berühmten "Schilder-Wald" zu sehen. Seit mehreren Jahrzehnten bringen Menschen aus aller Welt auf ihrer Reise alle möglichen Schilder mit ihrem Namen, ihrem Wohnort, ihren Reiseplänen, etc pp, an, woraus inzwischen ein großer Wald entstanden ist. Man könnte Stunden damit verbringen sich die Schilder anzugucken und druchzulesen!
Sehr witzig war auch das erste Schild, das wir sahen: Euskirchen. Was für ein Zufall...













Auch ein bisschen Schlaf bekamen wir in der ersten von zwei Nächten während unserer Busfahrt ab - allerdings zu wenig und unruhig.

Vor uns liegt also noch ein ganzer Tag und eine Nacht, bevor wir an unserem Ziel - Calgary - ankommen würden.

Auf Wiedersehen Dawson!

Sonntag, 06.07. ist auch schon das Ende unseres kleinen aber feinen Aufenthaltes in Dawson.

Morgens um 9 startete der Huskybus zurück nach Whitehorse und diesesmal war nicht nur die Strecke schrecklich, sondern auch der Bus voll. Eine wenig erholsame Fahrt und nach 8 Stunden waren wir froh wieder in Whitehorse angekommen zu sein.


kleine Entdeckung auf dem Weg nach Whitehorse



Die Zeit in Dawson haben wir hingegen sehr genossen und für uns steht fest, dass dies nicht der letzte Besuch dieser Satdt gewesen sein wird!

Am Nachmittag kamen wir also in Whitehorse an. Diese Nacht würden wir in einem vergleichweise sehr luxuriösen Hotel übernachten.
Den Abend verbrachten wir nur noch mit einem Spaziergang durch die Stadt und am Fluss entlang, wobei wir das schöne Wetter genossen.


Der Yukon in Whitehorse

Der letzte Tag in der Stadt des Goldes

Samstag, 05.07. war auch schon der letzte Tag in Dawson City.
Nachdem wir endlich mal ein wenig ausschliefen, gingen wir in die Stadt und zum Farmers- und Artist Market.

Mittags aßen wir dann in dem relativ neuen, aber sehr schönen Alchemy-Café, in dem wir auch Internet hatten.


Pianist auf einem Truck


Auch sonst war der Tag sehr entspannt und die meiste Zeit liefen wir nur durch die Stadt, am Fluss entlang oder packten schonmal unsere Sachen.
Eine Zeit lang saßen wir auch an der Mündung des Klondikes, der in Dawson in den Yukon fließt - sehr faszinierend, wie das klare Wasser des Klondikes in das schlammige und trübe Wasser des Yukons fließt und sich vermischt.


alte Häuser aus Goldgräberzeit





Dawson's Kirche


Müdung des Klondike's in den Yukon


Der wohl spannendste Teil des Tages folgte dann am Abend:
Wir gingen in das Casino von Dawson City - "Gertie's", weltberühmt und schon zu Goldrauschzeiten populär. Bis vor einigen Jahren war dies übrigens das einzig legale Casino in ganz Kanada!
Außerdem kann man hier nach wie vor Can-Can Tänzerinnen zuschauen. 3 verschiedene Auftritte gibt es jeden Abend und heute sahen wir 2 davon.
Ein sehr lustiger und schöner Abend, der einfach zu jedem Besuch in Dawson dazugehört!


Can-Can Tänzerinnen

Sängerin

Auf den Spuren der Goldsucher

Der Morgen des 04.07. begann für uns trotz spät nächtlicher Rückkehr zum Hostel früh:
Public Viewing in Dawson City! Um 9 Uhr, bei leckerem Frühstück im Downtown Hotel und mit ganzen 4 anderen Personen ;)
Leider haben wir das erste und einzige Tor des Spiels verpasst, weil wir zu spät ankamen, aber dennoch war es ein lustiger Morgen.


"Public viewing"


Der eigentliche Plan für den Tag war allerdings noch viel besser: Im Hostel liehen wir uns Fahrräder aus und fuhren mittags los - raus aus der Stadt und rein in die Goldfelder. Wo schon früher mit Hand Gold gesucht wurde, wir immernoch nach Gold gegraben - inzwischen aber mit großen Geräten und mehr Technik.
Die Landschaft hat sich durch das Goldgraben stark verändert und überall liegen übergroße "Würmer" aus Stein herum, sozusagen die Abfälle des Goldgrabens.
Unser Ziel war allerdings keins der großen Claims, die nach wie vor in Betrieb sind, sondern ein kleiner abgesteckter Claim ca. 25 Kilometer entfernt, der für Touristen frei zugänglich ist (Claim #6). Und vor allem auf dem man kostenlos sein Glück versuchen und Gold suchen kann!
Von unserem lieben Hostelbesitzer Dieter - übrigens ein Deutscher, der vor Jahren hierhin ausgewandert ist - haben wir kostenlos eine Goldpfanne ausgeliehen bekommen, mit der wir an dem Bach Gold wuschen  - ganz wie die Goldgräber um 1897.
Leider hatten wir trotz einiger Versuche keinen Erfolg und mussten mit leeren Händen, aber immerhin einer spannenden Erfahrung mehr, zurück fahren.


Los geht's!





Schritt 1: "pay dirt" sammeln


Schritt 2: Im Creek waschen


Auf dem Rückweg hielten wir dann noch am "Discovery Claim", dem Claim, auf dem 1897 das erste Goldstück gefunden wurde, was den Goldrausch auslöste.





Zurück im Hotel waren wir ordentlich erschöpft und kochten uns nur noch "schnell" Nudeln, bevor wir schlafen gingen.