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Freitag, 22. August 2014

Ein nicht ganz so schönes Wwoofing - Erlebnis

Nach einem perfekten ersten "Wwoofing Tag", folgte die Enttäuschung.
Wir halfen die folgenden Tage (Dienstag, 05.08. bis Donnerstsag, 07.08.) dabei im Garten Unkraut zu jähten. Aber keine kleinen Pflänzchen, sondern teilweise große Büsche von einer invasiven Pflanze, die im ganzen Garten wucherte. Dabei fragten wir uns auch, wo hier die "Farm" ist. Es gab nur das große Haus, den großen Garten und ein Ferienhaus dort.

Auf jeden Fall lief es die 3 Tage immer gleich ab. Wir durften zwischen Toast und Müsli (ohne Milch) wählen und bekamen für das Mittag- und Abendessen nichts gesagt oder gegeben.
Es gab weder Obst noch Gemüse irgendwo, und wenn wir über den Tag mal was anderes außer Toast essen wollten, mussten wir halt durchs Haus gehen und gucken, was wir finden.


der Garten


das verhasste Unkraut








Margit war ausschließlich im Restaurant und Ernst für morgens einfach aus dem Haus ohne überhaupt zu kommunizieren. Wenn wir fragten, was wir denn heute machen sollen/können, nuschelte er nur vor sich hin und verwies auf seine Tochter.

Um ehrlich zu sein: Das Essen war grauenhaft, Gastfreundschaft war 0 da, die Arbeit war schlecht und monoton und Kommunikation herrschte gar nicht.

Wir hätten ja abends auch gerne mal mit Ernst oder jemandem gesprochen, um zumindest nach was anderem zu Essen zu fragen, oder ob man etwas in der Nähe unternehmen könnte, aber oft kam Ernst auch erst spät abends/nachts wieder zurück, sodass wir ihn den ganzen Tag nicht zu sehen kamen oder sprechen konnten.

Das ganze  eine Ernst-hafte Enttäuschung. Wir fühlten uns kein wenig willkommen oder aufgenommen. Dazu kam noch das unordentliche und chaotische Haus, worin ich mich auch kein Stück wohlfühlen konnte. Das war das erste Mal, dass ich mich darauf freute einen Wwoofing-Platz zu verlassen!

Das einzig Positive an diesem Aufenthalt war die wunderschöne Lage am See und Meer und die Spaziergänge mit dem Hund.
Nachmittags blieb uns aber aus mangelden Informationen und/oder Fahrzeugen nichts anderes übrig, als mal wieder zum Meer zu gehen oder bei schlechterem Wetter im Haus zu bleiben.


















mit Nick (8) auf dem Weg zum Meer











Früher hatte die Familie wohl mal Schafe und nach wie vor besitzen sie ein paar Enten. Allerdings finde ich nicht, dass es das ganze zu einer Farm macht. Ich habe wirklich das Gefühl, dass Ernst und Margit komplett überfordert sind. Margit, die ausschließlich im Restaurant ist und dort arbeitet (und evtl nur mal zwischendurch nachts nach Hause kommt um für ihre Mini-Bäckerei zu backen), Ernst, der selbstständig ist, sich aber um das behinderte Pflegekind kümmern muss und dann gibt es noch die 4 Adoptivkinder (zwischen 8 und 18), die für mich sehr vernachlässigt aussehen.


die Enten in ihrem Gehege


Mal abgesehen davon, dass unsere Arbeit im Garten wahrscheinlich keine Auswirkungen haben wird, da niemand dort Zeit hat sich weiter darum zu kümmern, hätte die Familie meiner Meinung nach keine Wwoofer zu sich holen dürfen. Offensichtlich haben sie weder Zeit noch Lust sich um diese/uns zu kümmern und wir fühlten uns einfach nur fehl am Platz.
Die Familie tut mir auch irgendwie sehr leid. Margit konnte zwar nach langer Zeit ihren Traum verwirklichen und ein Restaurant aufmachen, aber wenn sie dafür alles andere vernachlässigen muss, kann das ja nicht wirklich toll sein.
Ich hoffe sehr für die Wechslers, dass sich das in der nächsten Zeit ändern wird!

Fairerweise muss aber auch gesagt werden, dass wir nach dem erten Tag auch nicht sehr gewissenhaft irgendwelche Arbeitszeiten (die wir ja nichtmal gesagt bekommen hatten) einhielten und so durchschnittlich nur 3-4 Stunden arbeiteten.
Aber für eine Abstellkammer, Toast und Unfreundlichkeit/Ignoranz sehe ich auch nicht ein mehr zu arbeiten!

Naja, bleibt nur zu hoffen, dass die Zeit hier schnell vorbei geht und wir die nächsten Male mehr Glück haben!

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